Digitaldruck, eine Innovation

 

Alles ist digital. Und während das in vielen Bereichen nicht ohne eine gewisse Skepsis betrachtet wird, die immer auch die Sorge um den Verlust »des Früheren« zum Ausdruck bringt, widerfährt dem Digitalen Textildruck sozusagen das Gegenteil: Er ist en vogue wie kaum je zuvor.

Dabei war das vor einigen Jahrzehnten noch undenkbar. Die schrillen Prints der 70er und 80er mögen heute wieder angesagt sein, damals aber waren sie, was man heute »too much« nennen würde. Im Anschluss daran wurden die Modemetropolen rund um den Globus konsequenterweise zunächst von Grunge und anschließend von der eigentümlichen Uniformiertheit des Minimalismus heimgesucht. Genau zu dieser Zeit, in den späten 00er Jahren, tauchte eine junge Athenerin auf und verdrehte der Modewelt mit ihren digitalen Textilprints gehörig den Kopf.

Mary Katrantzou, die damals Mitte 20 und ganz frisch mit einem Master in Mode ausgestattet war, brachte fotorealistische Prints zurück in die Modewelt – und da sind sie bis heute geblieben. Die Geschichte des Stoffdrucks ist so spannend wie schwer zu erzählen. Dass es schon ab dem 6. Jahrhundert Verfahren textilen Drucks gegeben hat, gilt inzwischen als gesichert. Zwischen dem 16. und dem 18. Jahrhundert aber schwand das Interesse an bedruckten Textilien vorerst wieder und wich, ganz im Sinne des Barocks eben, prunkvollen Materialien wie Seide oder Samt.

Erst im 19. Jahrhundert entstand mit der Zeugdruckerei ein Verfahren, das in der Lage war, ganz verschiedene Muster auf Baumwoll- oder Leinengewebe zu bringen – und das in Europa heute als die älteste uns bekannte Art und Weise gilt, Motive auf Stoff zu bringen. Zunächst geschah das mit Hand & Holzblock, später dann mit Walzen und Maschinen. Um einiges älter, aber erst im späten 17. Jahrhundert von Indien nach Europa gekommen ist der Blau- oder Reservedruck, bei dem die Muster vorab mit Beize auf den Stoff gegeben werden, die das Verfärben dieser Stellen verhindert – ganz ähnlich wie beim Wachs-Batiken oder anderen Techniken, bei denen das Motiv beim Färben ausgespart wird. Der industrielle Textildruck hat indes einen Vorläufer, der auch heute noch einen festen Platz an den Modehochschulen und kleinen Kollektionen hat: den Siebdruck.

Das anfangs verwendete Flachsiebdruckverfahren wich etwas später dem Rollensiebdruck; bei beiden Varianten sind die Hauptakteure ein ausbelichtetes Sieb, das als Schablone dient, sowie die entsprechende Farbe und ein Rakel, mit dem man die Farbe durch das Motiv drückt. Statements, Slogans und andere ikonische Prints – sie alle haben ihren Ursprung in der Siebdruckerei. Eine simultane Entwicklung, die mit der Geschichte der Mode ganz allgemein schon immer aufs Engste verwoben war, ist die Sehnsucht nach Individualität und danach, sich auszudrücken.

Und so wurde seit Mitte der 90er Jahre an Methoden digitalen Druckens geforscht, erprobt und justiert – denn diese ermöglichen es, detaillierte Motive ohne Schablone auf fast die gesamte Stoffbreite zu bringen. Die Größe und Farbvarianz der Bilder kennt so gut wie keine Grenzen und ist deswegen die perfekte Spielwiese für Experimentierfreudige einerseits und all jene, die ganz genau wissen, was sie wollen, auf der anderen Seite. Dass die Druckabläufe nicht nur schnell, sondern dank wasserbasierter Tintensysteme auch umweltfreundlich sind, hat für uns letztlich den Ausschlag gegeben, Dir unseren Digitaldruck-Service anzubieten. Natürlich auf GOTS-zertifizierter Rohware, fotorealistisch und ganz genau so, wie Du es möchtest! Weitere Informationen findest Du in unserer Digitaldruck-Broschüre oder auf Anfrage an digital@lebenskleidung.com.