Stell Dich doch bitte einmal kurz vor
Ich bin Daniel, der Gründer und Inhaber von WASNI, der inklusiven Hoodie-Manufaktur in Esslingen. WASNI steht für unser Firmenmotto "Wenn Anders Sein Normal Ist". Als Unternehmen des ersten Arbeitsmarktes arbeiten bei uns Menschen mit und ohne Behinderung zu gleichen Teilen gemeinsam. Mit unserem einzigartigen Konfigurator können unsere Kund:innen Sweatshirts, Pullis oder Jacken individuell gestalten. Die Farben aller Elemente können frei bestimmt werden. Darüber hinaus passen wir auf Wunsch auch die Maße individuell auf unsere Kund*innen an – ohne Aufpreis, unser Firmenmotto gilt auch hier.
Seit wann gibt es Deine Brand und seit wann arbeitest Du mit Lebenskleidung?
Wir gehen jetzt ins 10. Jahr unseres Bestehens. Angefangen haben wir 2015 zu dritt, zwischenzeitlich sind wir 12 Mitarbeiter:innen und wir nähen ca. 7.000 Hoodies pro Jahr. Von Beginn an arbeiten wir eng mit Lebenskleidung zusammen.
Wie kaufst Du bei Lebenskleidung ein und warum macht genau dieses Modell für Dich Sinn?
Wir kaufen unseren Stoff (Sweat, Rib, Plüsch & Jersey) ausschließlich über Lebenskleidung und praktizieren zwei unterschiedliche Bestellwege. Zum einen beziehen wir unsere Stoffe ganz klassisch bei Bedarf über das Lager von Lebenskleidung. Das trifft auf Farben zu, die bei uns keine Bestseller sind. Für die Farben und Stoffe, die bei uns besser laufen, sieht das Modell wie folgt aus: Wir platzieren die Bestellung bei Lebenskleidung in Berlin, und dort erfolgt die Bestellabwicklung mit dem Hersteller. Die Lieferung der Ware erfolgt dann aber direkt vom Hersteller zu uns. Die Rechnungsstellung an uns erfolgt dann wiederum über Lebenskleidung. Das praktizieren wir sowohl für Farben, die auch im Sortiment von Lebenskleidung sind, als auch für Farben, die nur für uns produziert werden. Zwischenzeitlich bekommen wir etwa 80% unserer Stoffmengen direkt aus Portugal.
Welche Vorteile hast Du dadurch?
Wir sind schlichtweg zu klein, um beim Hersteller direkt zu bestellen. Zudem haben wir weder das Know-How noch die Kapazität für Aufgaben wie beispielsweise Lieferantenauswahl, Qualitätsprüfung oder vor-Ort-Besuche. Wir arbeiten von Anfang an sehr eng und vertrauensvoll mit Lebenskleidung zusammen und haben einfach sehr gute Erfahrungen gemacht. Wir verstehen das eher als Partnerschaft denn als eine klassische (veraltete…) Lieferanten-Kunden-Beziehung. Durch die Direktlieferungen vom Hersteller an uns genießen wir natürlich auch finanzielle Vorteile, da die Zwischenlagerung bei Lebenskleidung entfällt.
Welche Transformationen hast Du mit Deiner Brand durchgemacht und wie können wir Dich dabei noch besser unterstützen?
Der Kern unserer Geschäftsidee ist das Thema inklusive Arbeit. Wir beweisen, dass es möglich ist, Menschen mit und ohne Behinderung (sozialversicherungspflichtig) zu gleichen Teilen zu beschäftigen und dabei wirtschaftlich erfolgreich zu sein. Damit inspirieren wir andere Unternehmer:innen, uns auf diesem Weg zu folgen.
Nachhaltigkeit in der Produktion ist für uns selbstverständlich und das wollen wir zukünftig auch mehr in den Vordergrund stellen und damit unseren Beitrag zu einer umweltfreundlicheren Modeindustrie leisten. Von Lebenskleidung wünsche ich mir, dass sie diesen Weg – neben der Kernaufgabe des Sourcing der Stoffe – weiterhin so konsequent mitgehen, etwa beim Aufspüren und Nachverfolgen von Trends & Innovationen in dem Bereich oder aber auch durch klassische „Lobbyarbeit“ in Verbänden.