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Was ist Viskose?

Unsere Tencel™ und Refibra™ Stoffe sind nicht nur in ihrer Optik und Haptik wunderbare Innovationen, sondern überzeugen auch im Herstellungsprozess. Dieses ähnelt dem von Viskose enorm, denn auch hier ist Holz das Ausgangsmaterial. Viskose ist, grob gesagt, eine Chemiefaser aus regenerierter Cellulose. Im klassischen Viskoseverfahren wird dieses in drei Schritten hergestellt.

• Zunächst wird die sogenannte Spinnlösung erzeugt, für die das Rohmaterial – oftmals sind das Buchen, Fichten oder Eukalyptus – chemisch so bearbeitet wird, dass sich die Cellulose daraus löst. Es entsteht ein Cellulosebrei, der zuerst durch eine Natronlauge zersetzt und anschließend mit Schwefelkohlenstoff vermengt wird. Die dabei entstehende Masse ist zähflüssig oder, wie der Fachbegriff lautet, viskos.

• Nach weiteren Schritten des Entlüftens und Trennens entsteht dann eine Masse, die versponnen werden kann. Sie wird durch winzige Spinndüsen gepresst, die die Form und Eigenschaften der Fäden beeinflussen und das Garn erzeugen, aus dem später die Textilien gefertigt werden.

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Was macht Viskose nachhaltig?

Das herkömmliche Viskoseverfahren kommt leider nicht ohne den Einsatz von Chemie, die ins Abwassersystem gelangt, aus und ist deswegen keine Option für uns. Die Verfahren zur Herstellung von Tencel™ und Refibra™ hingegen zeigen, dass es auch anders geht. Der Ursprung ist auch hier die Cellulosefaser. Die sogenannte Lyocell-Fasertechnologie, die von der österreichischen Firma Lenzing entwickelt wurde, stellt hingegen sicher, dass die bei der Herstellung eingesetzten Hilfsstoffe – vornehmlich Wasser und Chemikalien – in einem Kreislaufsystem aufgefangen und so wieder in die Produktion eingespeist werden können.

• Bezeichnet wird das als Closed-Loop-Verfahren. Die Rückgewinnung und Wiederverwendbarkeit der Chemikalien stehen hier im Vordergrund und das mit vollem Erfolg: Mehr 99% der verwendeten Lösungsmittel können wiederverwertet werden. Weiteres Plus: Die aus den Fasern gefertigten Endprodukte sind kompostierbar und in Wasser biologisch abbaubar.

• Die Refibra™ Technologie verwendet neben dem Rohstoff Holz übrigens auch noch Baumwoll-Verschnitte aus der Bekleidungsindustrie und ist in puncto Kreislaufwirtschaft sogar noch konsequenter. Du siehst: Die Herstellung von Viskose und Nachhaltigkeit schließen sich prinzipiell nicht aus, müssen aber innovativ zusammen gedacht werden.

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Unsere Tencel™ Stoffe

Unsere Tencel™-Stoffe begleiten uns seit einigen Jahren und sind unsere Antwort auf die riesige Nachfrage nach einem der angenehmsten Materialien, die es derzeit gibt! Das Lyocell-Verfahren, das bei der Herstellung von Tencel™ zum Einsatz kommt, ist eine sehr nachhaltige Verfahrensweise, die in nur zwei Verfahrensstufen und mit einem nicht-toxischen Lösungsmittel vonstattengeht und bei der 99% des Lösungsmittels sowie das verwendete Wasser immer wieder dem Produktionsprozess zugeführt werden können. Hinter der großen Innovation der letzten Jahre steht die österreichische Firma Lenzing. Lenzing ist als Aktiengesellschaft mit über 6.000 Mitarbeitern, vielen weltweiten Standorten und der Produktion von jährlich rund 67.000 Tonnen Cellulosefasern schon eher das, was man einen big player nennt. Mit Lenzing haben wir deswegen einen zuverlässigen Partner an unserer Seite, der gut vernetzt ist, absolut professionell agiert und innovative Closed-Loop-Strategien entwickelt. So etwas wie »Abfallprodukte« kennt die Firma quasi nicht: Nahezu alle Lösungsmittel und Emissionen können zurückgewonnen oder abgebaut werden. Der Wasserverbrauch bei der Lyocell-Gewinnung ist rund 80% geringer als in der konventionellen Baumwollverarbeitung. Und der Stoff, der entsteht, ist wirklich fantastisch. Atmungsaktiv, mit besserer Feuchtigkeitsaufnahme, antibakteriell und frei von Bleichmitteln. Er sieht schön aus, ist extrem hochwertig, fällt perfekt und kann, um die Schleife einmal bis ans Ende durchzudenken, seinerseits auch wieder recycelt werden.

Tencel Jersey
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Unsere Refibra™ Stoffe

FUTURE IN THE WOODS

Unsere neuen Refibra™-Stoffe sind in allererster Linie eines: wunderschön, sehr angenehm zu tragen und Teil einer neuen Generation von Fasern, die einen enorm großen Schritt in Richtung Kreislauffähigkeit gehen. Mit der Portfolioplanung ist es so eine Sache: Einerseits möchten wir am liebsten nur solche Stoffe in die Lebenskleidung-Familie aufnehmen, die ressourcenschonend produziert werden, ohne lange Transportwege auskommen und obendrein auch noch all dem gerecht werden, was es an Innovationen gerade gibt. Es ist also gewissermaßen unsere Pflicht, jede neue Faser nicht nur kennenzulernen, sondern uns auch darüber klar zu werden, ob wir mit ihr arbeiten können und wollen. Auf der anderen Seite bedeutet das auch, dass wir uns ein ums andere Mal entscheiden müssen, mit welchen Produktionspartnern wir kooperieren möchten – ein Grat, der bisweilen schmaler ist, als man sich vorstellen kann. Unsere neuen Refibra™-Stoffe sind in allererster Linie eines: wunderschön, sehr angenehm zu tragen und Teil einer neuen Generation von Fasern, die einen enorm großen Schritt in Richtung Kreislauffähigkeit gehen. Hergestellt wird Refibra™ aus einem Gemisch aus Holzspänen und – daher hat es seinen Namen – Baumwoll-Verschnitten aus der Bekleidungsindustrie, die sonst entsorgt würden und hier die Chance bekommen, ihr Leben einer neuen Faser zu schenken. Um es auf eine griffige Formel zu bringen: Lyocell aus Zellulose + recycelte Baumwoll-Zuschnittreste = Refibra™.

Die ökologischen Vorteile dieses Herstellungsprozesses liegen auf der Hand. Nicht nur gilt das Lyocell-Verfahren schon für sich allein genommen als nachhaltige Verfahrensweise, das in nur zwei Verfahrensstufen und mit einem nicht-toxischen Lösungsmittel vonstattengeht und bei dem 99% des Lösungsmittels sowie das verwendete Wasser immer wieder dem Produktionsprozess zugeführt werden können. Außerdem, und das ist die eigentliche Innovation, werden Materialien aus dem Abfallstrom – die Baumwollverschnitte – abgeleitet und an anderer Stelle nutzbar gemacht, wodurch sich die Menge der benötigten Rohmaterialien redu- zieren lässt. Da all das zunächst einmal wie eine sehr überzeugende Sache, aber gleichzeitig auch ziemlich technisch klingt, möchten wir das, was uns die Entscheidung erschwert hat, ganz offen mit Euch teilen. Dreh- und Angelpunkt ist dabei die österreichische Firma Lenzing, die hinter der Refibra™ steht und den meisten von Euch wahrscheinlich schon einmal wegen ihrer Premiummarke Tencel, der kleinen Schwester der Refibra™, untergekommen ist.

Tencel Rohmaterial

Lenzing ist als Aktiengesellschaft mit über 6.000 Mitarbeitern, vielen weltweiten Standorten und der Produktion von jährlich rund 67.000 Tonnen Cellulosefasern schon eher das, was man einen big player nennt. Das ist nicht schlecht – ganz im Gegenteil – bringt für uns aber dennoch Vor- wie Nachteile mit sich. Die guten Dinge zuerst: Mit Lenzing haben wir einen zuverlässigen Partner an unserer Seite, der gut vernetzt ist, absolut professionell agiert und innovative Closed-Loop-Strategien entwickelt. So etwas wie »Abfall- produkte« kennt die Firma quasi nicht: Nahezu alle Lösungsmittel und Emissionen können zurückgewonnen oder abgebaut werden. Der Wasserverbrauch bei der Lyocell-Gewinnung ist rund 80% geringer als in der konventionellen Baumwollverarbeitung. Sicherlich: In Puncto Energie fällt die Bilanz etwas schlechter aus, aber Lenzing hat sich verpflichtet, 100% erneuerbare Energien in seinen Produktionsprozessen einzusetzen. Und last but not least: Das Ergebnis, also der Stoff, der aus Refibra™ entsteht, ist wirklich fantastisch. Atmungsaktiv, mit besserer Feuchtigkeitsaufnahme, antibakteriell und frei von Bleichmitteln. Er sieht schön aus, ist extrem hochwertig, fällt perfekt und kann, um die Schleife einmal bis ans Ende durchzudenken, seinerseits auch wieder recycelt werden. Der Wermutstropfen: Ein Unternehmen, das in den genannten Größenordnungen operiert, kann nicht immer alles bis ins kleinste Detail zurückverfolgen. Konkret heißt das, dass wir über die Bedingungen, unter denen die verwendeten Holzarten – das sind Eukalyptus, Kiefer, Fichte, Akazie, Birke, Buche, Espe und Ahorn – wachsen und gedeihen, zur Zeit noch nicht soviel wissen, wie wir gern würden. Was wir wissen: Sie sind FSC- oder PEFC-zertifiziert und werden komplett im österreichischen Heiligenkreuz verar- beitet. Und wir hätten uns nicht dafür entschieden, mit Refibra™ zu arbeiten, wenn uns nach reichlichem Überlegen und einem konstruktiven und ehrlichen Dialog vor Ort nicht all die positiven Dinge davon überzeugt hätten, dass dieses Projekt es Wert ist: für Euch, den schönen Stoff und die vielen richtigen Ideen und Impulse. Wir freuen uns also, Euch ab dieser Saison die Refibra™-Faser in einer Web- und einer Strickqualität vorzustellen und hoffen, dass Ihr diese Freude mit uns teilen könnt. Zuspruch, Kritik und alles Andere, was Euch auf dem Herzen liegt, dürft Ihr aber unbedingt mit uns teilen!

Die Geschichte der Viskose: Eine Revolution in der Textilindustrie

Die Anfänge: Entdeckung und Erste Schritte

Die Ursprünge der Viskose reichen zurück bis ins 19. Jahrhundert. In einer Zeit, als Seide noch ein sehr kostspieliges Material war, begann die Suche nach einer preiswerten Alternative. Ursprünglich als Ersatz für Seide gedacht, entdeckte Sir Hiram Maxim die ersten Verfahren zur Herstellung von Zellulose-Regeneraten. Aber die echte Revolution in der Herstellung von Viskose kam mit den Forschungen von Charles Cross, Edward Bevan und Clayton Beadle Anfang des 20. Jahrhunderts. Sie entwickelten den sogenannten Viskose-Prozess, der die industrielle Herstellung ermöglichte.

Viskose im 20. Jahrhundert: Boom und Herausforderungen

In der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts erlebte Viskose einen beispiellosen Boom. Ihre Weichheit, der glänzende Effekt und die einfache Färbbarkeit machten sie zur idealen Wahl für zahlreiche Modeartikel, von Kleidern bis hin zu Accessoires. Die Jahre ab 1930 waren die Boomzeit von Viskose in der Textilindustrie.

Mit dem Eindringen von Polyester auf dem Fasermarkt in den 1960er Jahren wurde Viskose immer weniger verwendet. Der Markt veränderte sich, und Viskose geriet ins Hintertreffen, da neue Materialien den Vorteil einer einfacheren Pflege und Herstellung boten.

Die Renaissance der Viskose

In den 1980er Jahren erlebte Viskose eine Renaissance. Designer und Hersteller begannen, die einzigartigen Eigenschaften von Viskose neu zu entdecken, und nutzten sie, um innovative und bequeme Kleidung zu kreieren. Die Nachfrage stieg wieder, und Viskose fand ihren Weg zurück in den Mainstream.

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